Cave Diver 3 / CCR Cave Diver 3

Kursziel / Befähigung

Der Cave Diver 3 CMAS swiss diving besitzt alle Fähigkeiten und Kenntnisse, um komplexe Höhlentauchgänge (Durchquerungen/Traversen, Erkundung von Seitengängen, Multi-Siphons, Engstellen, Verwendung von Gasgemischen) im offenen System oder mit Kreislaufgeräten zu organisieren, zu planen und durchzuführen.

Der Cave Diver 3 CMAS swiss diving hat die Kompetenz, als Guide zu agieren, um zertifizierte Höhlentaucher mit gleichem oder niedrigerem Level in geeigneten Höhlen zu begleiten.

CMAS Anerkennung

"CMAS Cave Diver 3" bzw. "CCR CMAS Cave Diver 3".

Organisation und Dauer der Ausbildung 

  • minimale Kursdauer: 5 Tage mit mindestens drei (3) verschiedenen Höhlen
  • minimale Dauer der Theorie 5 Stunden
  • Minimum Praxislektionen: 8 Tauchgänge mit einer Gesamttauchzeit von 400 Minuten, davon 1 Tauchgang mit mindestes 90 Minuten Dauer

Kurszulassung

  • Mindestalter: vollendetes 18 Altersjahr
  •  Voraussetzung: D3 (Dreistern Taucher) CMAS swiss diving, oder gleichwertig nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
  • Cave Diver 2 CMAS swiss diving oder gleichwertig nach Einschätzung und in der Verantwortung des
    Instruktors
  •  CCR Air Diver CMAS swiss diving oder gleichwertig des verwendeten Kreislaufgerätes nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
  • Sidemount Tec Diver falls in SidemountKonfiguration getaucht wird nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
  • Minimum Tauchgänge: 100 Tauchgänge mit einer Gesamttauchzeit von 100 Stunden, davon 10 Höhlentauchgänge in Zone 2 in mindestens 4 verschiedenen Höhlen
  • mindestens 50 Stunden mit dem Kreislaufgerät
  • empfohlene Ausbildung: Technical Skills Diver CMAS swiss diving
  • empfohlene Ausbildung: Trimix Normoxic Diver CMAS swiss diving
  • Tauchtauglichkeitszeugnis: gemäss den allgemeinen Kurs- und PrüfungsBestimmungen von CMAS swiss diving
  • Versicherungen: die Teilnehmer müssen einen Versicherungsschutz für das Höhlentauchen besitzen

Abschluss und Zertifizierung

Die Ausbildung zum Cave Diver 3 oder zum CCR Cave Diver 3 CMAS swiss diving ist erfolgreich abgeschlossen nachdem der Tauchschüler:

  • die schriftliche Prüfung bestanden hat
  • die praktischen Tauchanforderungen erfüllt hat
  • mindestens 8 Cave Diver 3-Tauchgänge in drei (3) verschiedenen Höhlen mit einer Gesamttauchzeit von 400 Minuten durchgeführt hat Die erfolgreiche Absolvierung wird mit der Aushändigung des  Brevets Cave Diver 3 CMAS swiss diving bestätigt.

Grenzen während der Ausbildung

  • nach Zone 3 (siehe Anhang)
  • maximale END (pN2 äquivalent zu Luft): 40 m, bei der Verwendung von Trimix wird eine END von 30m empfohlen
  • maximaler Gasverbrauch auf dem Hinweg: 1/3 des gesamten Gasvolumens
  • durchgehende Leinenverbindung bis zum Freiwasser
  • Einsatz von Sauerstoff oder Nitrox-Gemischen mit einem Sauerstoffanteil von mehr als 40% zur Beschleunigung der Dekompression ist, erlaubt (Advanced Nitrox Diver CMAS swiss diving oder gleichwertig brevetiert), empfohlen ab einer geplanten Dekompressionszeit von mehr als 10 Minuten
  • Einsatz von Trimixgemischen gemäss Brevetierung ist erlaubt
  • maximales Verhältnis Instruktor / Tauchschüler im Freiwasser: 1:3

Theorie

Nach Abschluss der Cave Diver 3 Theorie beherrscht der Kandidat die folgenden Themen und kann den ihm vorgelegten Theorie-Fragebogen beantworten:

STANDARDS

  • Definition der Höhlenzonen nach CMAS swiss diving
  • CMAS-Ausbildungsstandards und Sicherheitsregeln für das Betauchen von Höhlen der Zone 3

PHYSIOLOGIE / PHYSIK

  • Atemtechnik
  • Stresserkennung und -bewältigung
  • Gasvergiftungen: Stickstoffnarkose und Sauerstofftoxizität
  • Kurzatmigkeit

AUSRÜSTUNG

  • Konfiguration und Optimierung der Tauchausrüstung für die Höhlenzone 3, (Flaschen,  Lungenautomat, Tariersystem, Gewicht, Tauchlampen, Instrumente, Reel)
  • Kreislaufgerät: Konfiguration des Gerätes und des Bailouts

FORTBEWEGUNG / LEINE

  • Tarierung und Trimm
  • Flossenschläge für das Höhlentauchen
  • Verlegung der Leine, Fortbewegung an der Leine,
  • Reparatur der Leine
  • Komplexe Navigation

KOMMUNIKATION

  • Hand-, Licht- und taktile Signale

UNFÄLLE

  • Höhlentauchunfall-Analyse und -Prävention
  • Sicherheits- und Notfallmanagement: Alarmierung und Durchführung von Rettungsmaßnahmen

NOTFALLVERFAHREN

  • generelle Ausrüstungsdefekte, Gasverlust, Leinenverlust, Ausfall der Tauchlampe, Nullsicht-Situation, verlorener Taucher, Steckenbleiben im Engnis, Navigationsfehler, Sauerstoffvergiftung,  Kohlendioxidvergiftung
  • Kreislaufgerät: Wiederholung der 3H-Verfahren (Hyperoxie, Hypoxie und Hyperkapnie) und Undichtigkeit des Kreislaufgerätes

PLANUNG

  • Anwendung der spezifischen Verfahren zur Erkundung der Höhlenzone 3:
  • Auswahl der Ausrüstung, Tauchpartner und Höhle
  • ablegen der Stage-Flaschen, inkl. Dekompressionsgase
  • Tauchgänge mit grosser Eindringtiefe
  • Tauchgänge mit Engnisse
  • Multi-Siphon-Tauchgängen
  • Erkundung von Seitengängen
  • Berechnung des Gasverbrauches, der notwendigen Reserven und Bestimmung der Flaschenvolumen
  • Kreislaufgerät: Bestimmung des Bailout-Volumens (BO), Bestimmung der Kalkstandzeit

ORIENTIERUNG

  • Referenzierung der Höhle
  • komplexe Navigation: Verwendung von richtungsgebende (Pfeile) und richtungsneutrale (Cookies) Linienmarkierungen
  • Lesen von Höhlenkarten

DEKOMPRESSION

  • Dekompressionstheorie und ihren Einfluss auf die Besonderheiten des Höhlentauchens, zum Beispiel Multilevel, JoJo, umgekehrte Profile, Anstrengung und Kälte
  • Einsatz von unterschiedlichen Gasgemischen in Abhängigkeit der Tiefe
  • Wahl des Sicherheitsfaktors und sein Einfluss auf die notwendigen Gasvolumen
  • Kreislaufgerät: Festlegung des Diluent-Gases und, des Sauerstoffpartialdrucks in Abhängigkeit des Tauchganges
  • Kreislaufgerät: Festlegung der Bailout-Strategie (BO) und der notwendigen Gase, inkl. Volumen

UMGEBUNG/ZUGANG

  • Geologie, Entstehung und Schutz von Höhlen
  • Zugang zu den Höhlen: Genehmigungen, Wegerechte, Umgang mit Behörden und Landbesitzern
  • Höhlenschutz

Praxis

TROCKENÜBUNGEN

  • Optimierung der Ausrüstungskonfiguration
  • Verlegen, folgen und Reparatur der Leine, inkl. Blindflug
  • Suche eines verlorenen Tauchers
  • Suche nach einer verlorenen Leine
  • Vorgehen bei verhedderter Leine
  • Kommunikation: Handzeichen, Lichtzeichen und taktile Zeichen

WASSER

  • die Cave Diver 3-Tauchgänge innerhalb der durch den gewählten Gasvorrates vorgegebenen Grenzen planen und durchführen, inkl. Festlegung des Umkehrdruckes
  • Kreislaufgerät:
    - kontinuierliche Überwachung des Sauerstoffpartialdruckes
    - Planung des Bailout-Volumens (BO)
  • bespricht kurz vor dem Tauchgang nochmals folgende Punkte: Ziel des Tauchganges,  Teamaufgaben, Ausrüstungscheck (Gear Matching),
  • Tauchgangslimiten (Tiefe, Grundzeit, minimale Gasdrücke),
  • Umgebungsbedingungen (Strömung, Sicht)
  • führt im Wasser folgende Checks durch:
    - Kontrolle auf Lecks (Bubble-Check)
    - alle Flaschenventile selbständig unter Beibehaltung der Tiefe (+/-1 m) schliessen und öffnen (V-Drill)
    - Verwendung des Langschlauches zur Gasspende (S-Drill)
  • horizontale Wasserlage und neutrale Tarierung während des gesamten Tauchganges
  • Flossenschläge für das Höhlentauchen beherrschen
  • Stressursachen erkennen und beseitigen
  • Licht-, Hand- und taktile Signale korrekt einsetzten
  • Teamgeist und gute Kommunikation im Team anwenden
  • Leine im Hauptgang und in Nebengängen verlegen und folgen
    - Richtungsgebende (Pfeile) und richtungsneutrale (Cookies) Linienmarkierungen
    bei der komplexen Navigation verwenden
    - den Einsatz von Spools und Reels für Gaps, Jumps, Loops und Multi-SiphonTauchgänge demonstrieren
    - Leine mit offenen und geschlossenen Augen folgen (Simulation des Sichtverlusts), inklusive der Vermeidung des Verhedderns in der Leine
    - die Höhle verlassen, während Gas mit offenen Augen geteilt wird, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird 
    - die Höhle verlassen, während Gas mit geschlossenen Augen geteilt wird, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
    - Kreislaufgerät: Die Höhle nach Wechsel auf das Bailout mit offenen Augen verlassen, wobei der Kontakt mit der Linie ständig aufrechterhalten wird
    - Kreislaufgerät: Die Höhle nach Wechsel auf das Bailout mit geschlossenen Augen verlassen, wobei der Kontakt mit der Linie ständig aufrechterhalten wird und das Gas durch den Instruktor kontrolliert wird
  • Maske ausziehen und Ersatzmaske aufsetzten, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
  • Simulation des Ausfalles der Hauptlampe, die Höhle mit der Backuplampe verlassen, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
  • Referenzierung der Höhle um eine Rückkehr im Falle einer Sichtverschlechterung und/oder Orientierungslosigkeit ermöglichen
  • Suche eines verlorenen Tauchers
  • Leinesuche
  • Befreiung aus der Leine
  • Reparatur einer unterbrochenen Leine
  • das Vorgehen bei einer Gasvergiftung (O2 und CO2) demonstrieren
  • das Vorgehen für den Transport und die Deponierung von Stageflaschen (Grundgemisch und Dekompression) demonstrieren
  • Kreislaufgerät: Das Vorgehen bei Hyperoxie, Hypoxie und Hyperkapnie demonstrieren
  • Kreislaufgerät: die Handhabung mehrere Stageflaschen, inkl. Anlegen von Depots demonstrieren
  • Kreislaufgerät: Kontrolle des Sauerstoffpartialdrucks vor der Übung und Beaufsichtigung durch den Ausbilder während der Übung
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