Cave Diver 1 / CCR Cave Diver 1
Kursziel / Befähigung
Der Cave Diver 1 CMAS swiss diving besitzt die Fertigkeiten und Kenntnisse, um das Höhlentauchen mit offenen Systemen oder mit einem Kreislaufgerät in Höhlen und Umgebungen ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit zur Oberfläche in Tageslichtzone zu praktizieren.
CMAS Anerkennung
"CMAS Cave Diver 1" bzw. "CCR CMAS Cave Diver 1".
Organisation und Dauer der Ausbildung
- minimale Kursdauer: 2 Tage
- minimale Dauer der Theorie 2 Stunden
- Minimum Praxislektionen: 4 Tauchgänge mit einer Gesamttauchzeit von 120 Minuten
Kurszulassung
- Mindestalter: vollendetes 18 Altersjahr
- Voraussetzung: D2 (Zweistern Taucher) CMAS swiss diving, oder gleichwertig nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
- CCR Air Diver CMAS swiss diving oder gleichwertig des verwendeten Kreislaufgerätes nach Einschätzung und in der Verantwortung des Instruktors
- Sidemount REC Diver oder gleichwertig nach Einschätzung und in der Verantwortung des
Instruktors falls in Sidemount-Konfiguration getaucht wird - Minimum Tauchgänge 25 Tauchgänge mit einer Gesamttauchzeit von 25 Stunden, davon 5 Nachttauchgänge
- mindestens 25 Stunden mit dem Kreislaufgerät
- Tauchtauglichkeitszeugnis: gemäss den allgemeinen Kurs- und Prüfungsbestimmungen von CMAS swiss diving
- empfohlene Ausbildung: Nitrox Taucher CMAS swiss diving, oder gleichwertig
- Versicherungen: die Teilnehmer müssen einen Versicherungsschutz für das Höhlentauchen besitzen
Abschluss und Zertifizierung
Die Ausbildung zum Cave Diver 1 oder zum CCR Cave Diver 1 CMAS swiss diving ist erfolgreich abgeschlossen nachdem der Tauchschüler:
- die schriftliche Prüfung bestanden hat
- die praktischen Tauchanforderungen erfüllt hat
- mindestens 4 Cave Diver 1-Tauchgänge mit einer Gesamttauchzeit von 120 Minuten durchgeführt hat
Die erfolgreiche Absolvierung wird mit der Aushändigung des Brevets Cave 1 Diver CMAS swiss diving bestätigt.
Grenzen während der Ausbildung
- nach Zone 1 (siehe Anhang)
- maximale Tauchtiefe: 20 m
- maximale Distanz zur Oberfläche: 50m
- keine Dekompressionstauchgänge
- maximaler Gasverbrauch auf dem Hinweg: 1/3 des gesamten Gasvolumens
- durchgehende Leinenverbindung bis zum Freiwasser
- maximales Verhältnis Instruktor / Tauchschüler bei den Tauchgängen: 1:3
Theorie
Nach Abschluss der Cave Diver 1 Theorie beherrscht der Kandidat die folgenden Themen und kann den ihm vorgelegten Theorie-Fragebogen beantworten:
STANDARDS
- Definition der Zonen nach CMAS swiss diving
- CMAS-Ausbildungsstandards und Sicherheitsregeln für das betauchen von Höhlen der Zone 1
PHYSIOLOGIE / PHYSIK
- Atemtechnik, Stresserkennung und -bewältigung
AUSRÜSTUNG
- Konfiguration und Optimierung der Tauchausrüstung für die Höhlenzone 1 (Flaschen, Lungenautomat, Tariersystem, Gewicht, Tauchlampen, Instrumente, Reel)
- Kreislaufgerät: Konfiguration des Gerätes und des Bailouts Cave Diving - Kurs und Prüfungsbestimmungen
FORTBEWEGUNG / LEINE
- Tarierung und Trimm
- Flossenschläge des Höhlentauchens
- Verlegung der Leine und Fortbewegung an der Leine
KOMMUNIKATION
- Hand-, Licht- und taktile Signale
UNFÄLLE
- Höhlentauchunfall-Analyse und -Prävention
NOTFALLVERFAHREN
- Gasverlust, Leinenverlust, Ausfall der Tauchlampe, Nullsicht-Situation, verlorener Taucher
- Kreislaufgerät: Wiederholung der 3H-Verfahren (Hyperoxie, Hypoxie und Hyperkapnie)
PLANUNG
- Berechnung des Gasverbrauches, der notwendigen Reserven und Bestimmung der Flaschenvolumen
- Kreislaufgerät: Bestimmung des Bailout-Volumens, Bestimmung der Kalkstandzeit
UMGEBUNG/ZUGANG
- Geologie: Typen brauchbarer Höhlen und deren Entstehung
- Zugang zu den Höhlen: Genehmigungen, Wegerechte, Umgang mit Behörden und Landbesitzern
- Höhlenschutz
Praxis
TROCKENÜBUNGEN
- Optimierung der Ausrüstungskonfiguration
- Verlegen und folgen der Leine, inkl. Blindflug
- Kommunikation: Handzeichen, Lichtzeichen und taktile Zeichen
WASSER
- die Cave Diver 1-Tauchgänge innerhalb der durch den gewählten Gasvorrates vorgegebenen Grenzen planen und durchführen, inkl. Festlegung des Umkehrdruckes
- Kreislaufgerät:
- kontinuierliche Überwachung des Sauerstoffpartialdruckes
- Planung des Bailout-Volumens (BO) - bespricht kurz vor dem Tauchgang nochmals folgende Punkte: Ziel des Tauchganges, Teamaufgaben, Ausrüstungscheck (Gear Matching),
- Tauchgangslimiten (Tiefe, Grundzeit, minimale Gasdrücke),
- Umgebungsbedingungen (Strömung, Sicht)
- führt im Wasser folgende Checks durch:
- Kontrolle auf Lecks (Bubble-Check)
- alle Flaschenventile selbständig unter Beibehaltung der Tiefe (+/-1 m) schließen und öffnen (V-Drill)
- Verwendung des Langschlauches zur Gasspende (S-Drill) - horizontale Wasserlage und neutrale Tarierung während des gesamten Tauchganges
- Flossenschläge für das Höhlentauchen beherrschen
- Stressursachen erkennen und beseitigen
- Licht-, Hand- und taktile Signale korrekt einsetzten
- Teamgeist und gute Kommunikation im Team anwenden
- Leine verlegen und folgen
- Leine mit offenen und geschlossenen Augen folgen (Simulation des Sichtverlusts), inklusive der Vermeidung des Verhedderns in der Leine
- die Höhle verlassen, während Gas mit geschlossenen Augen geteilt wird, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
- Kreislaufgerät: Die Höhle nach Wechsel auf das Bailout mit geschlossenen Augen verlassen, wobei der Kontakt mit der Linie ständig aufrechterhalten wird - Maske ausziehen und wieder aufsetzten, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
- Simulation des Ausfalles der Hauptlampe, die Höhle mit der Backuplampe verlassen, wobei der Kontakt mit der Leine ständig aufrechterhalten wird
- Referenzierung der Höhle um eine Rückkehr im Falle einer Sichtverschlechterung und/oder Orientierungslosigkeit ermöglichen
- Kreislaufgerät: Kontrolle des Sauerstoffpartialdrucks vor der Übung und Beaufsichtigung durch den Ausbilder während der Übung