Auslandswoche Gozo
Freitag, 20. September 2024, um 06:45 Uhr verabredeten sich Guido Angstmann, Röbu Beer, Franco Castronari und ich am Flughafen in Zürich. Leider war ich noch der einzige Anwärter, da kurzfristig eine weitere Absage einging. Somit hatte ich die volle Aufmerksamkeit von drei Prüfungsexperten «fast» nur für mich (schwierige Fälle brauchen intensive Betreuung). Wie sich aber später herausstellte, konnte ich vom grossen Fachwissen der anwesenden Prüfungsexperten extrem profitieren. Insgesamt hatte ich über 67 kg an Reisegepäck dabei und hoffte, dass auch alles für meine Tauchlehrerausbildung zum I2 in Gozo eingepackt war. Nach der Begrüssung folgte sogleich das Check-In. Die anschliessende Reise nach Gozo verlief reibungslos. Nach der Landung in Malta ging es mit dem Kleinbus und der Fähre weiter nach Gozo. Während der Anreise kam sogleich das erste Highlight. Mehrere Windhosen hatten sich über dem Meer gebebildet. Nachdem wir in Gozo ankamen und unsere Taschen in der Unterkunft deponiert hatten, begaben wir uns zur Tauchbasis «Nautic-Team». Dort wurden wir herzlich in Empfang genommen und erhielten eine kurze Einführung. Guido erhielt den Fahrzeugschlüssel für den Transporter mit Namen «Gurke» (Fahrzeug wurde so von der Tauchbasis getauft). Die Gurke wurde ihrem Namen gerecht, denn Servolenkung und Klimaanlage war Wunschdenken. Nach dem Mittagessen und dem Frühstückseinkauf für die folgenden Tage, begaben wir uns wieder in die Unterkunft zurück. Am nächsten Morgen stand der Check-Dive sowie der Theorieunterricht auf dem Tagesprogramm. Am Sonntag durfte ich beim Inlandsee eine kleine Tauchgruppe von 2 Personen führen. Ein Taucher kam mit Tiefenmesser, Uhr und einer alten Deko-Tabelle an. Tauchcomputer sowie die neuzeitige Tauchausrüstung waren für ihn Fremdwörter. Die anschliessende Tauchgangführung verlangte einiges von mir ab. Der Montag teilte sich zwischen Praxis- und Theorielektionen auf. Die physischen Disziplinen fanden am Dienstagmorgen statt. Am Nachmittag wurde mein theoretisches Fachwissen über Physik, Anatomie/Physiologie und Seemannschaft schriftlich abgefragt, wobei meine grauen Gehirnzellen gefordert wurden. Am Mittwochmorgen stand die Theorieprüfung über Sättigung/Entsättigung auf dem Programm. Anschliessend folgte der Kurzvortrag «die erhöhte Atemarbeit, die Begründung dafür und die Auswirkungen dieser beim Tauchen in grossen Tiefen, erläutern». Danach wurde mein Wissen in Sachen Verbandskunde geprüft. Für den Nachmittag waren zwei praktische Prüfungen (Praxislektion D2 und Tauchgangführung) angesetzt. Als letztes durfte ich am Donnerstagmorgen noch meine Fähigkeiten als «Experte» unter Beweis stellen (Beurteilung 40 Meter Programm). Für den Donnerstagnachmittag war ein niveaugerechter Tauchgang angesetzt. Kurz vor dem Tauchgang wurde mir eröffnet, dass ich die Prüfung zum I2 bestanden habe und ich beim folgenden Tauchgang nun meine neue Brevetstufe unter Beweis stellen kann. Das Resultat stimmte mich überglücklich und ich war stolz, dass ich die Herausforderung zum I2 mit Erfolg gemeistert habe. Anna, welche gegen Ende der Woche ebenfalls noch nach Gozo kam, konnte ebenfalls erfolgreich ihre Ausbildung zur I1 abschliessen. Am Freitagmorgen führten wir gemeinsam noch einen Fun-Tauchgang durch, wo ich meine Skipperfähigkeiten unter Beweis stellen durfte. Nach dem Retablieren des Tauchmaterials folgte eine Sightseeing-Tour quer über die Insel Gozo, mit anschliessendem Sunset-Apéro. Für mich war es eine sehr intensive und lehrreiche Woche gewesen. Auch der kulinarische Teil wurde natürlich nie ausseracht gelassen. Der ein oder andere Apéro wurde natürlich auf dem Balkon unserer Unterkunft abgehalten. Die Auslandswoche verging wie im Flug.
Mein grosses DANKESCHÖN an die Experten, Guido, Röbu und Franco. Sie haben mich in dieser Woche gefordert und gefördert. Sie hatten immer ein offenes Ohr und standen mir mit Rat und Tat zur Seite. Zu jederzeit herrschte ein angenehmes und kollegiales Klima. Ich kann diese Auslandswoche jeder/jedem empfehlen, zumal auch noch die Wetter- und Wasserbedingungen ausgezeichnet waren. Diese Prüfungswoche in Gozo wird mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben und wenn ich gerade so darüber nachdenke, auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Der Verfasser
Thomas Meyer